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Der Bildhauer und Wassermüller Theodorus Schlichting (um 1680-1746)

 

Meine Veröffentlichungen zu diesem Thema:

 

1. Der Bildhauer Theodorus Schlichting,

in: „Nordelbingen“, Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte, Bd. 55, Heide 1986, S. 79-122.
 
2. Schlichting, Theodorus,

in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Bd. 9, Neumünster 1991, S. 338 ff.

Abb. Der Siegelabdruck Schlichtings vom 6. April 1723 (LAS 260/12112)

3. Theodorus Schlichting:

als Kurzbiographie in: Historische Gärten in Schleswig-Holstein, wie angegeben, S. 673.

 
4. Die Wassermühle „Neumühle“ bei Eutin von ihren Anfängen bis 1720,
in: Jb. f. Hk. Eutin 1985 Nr. 1 S. 18-22.
 
5. Ein Eutiner Mühlengarten von 1710,
in: ebd. S. 22-24.

Der um 1708 von Berlin nach Gottorf umgesiedelte Holz- und Steinbildhauer Theodorus Schlichting (um 1680-April 1746) schuf für das damals (bis 1712) entstehende Palais des Grafen Dernath das gesamte Skulpturenprogramm.

 

Abb. Entwurf einer Ziervase für den Eutiner Garten, Rötel über Bleistift, datiert 28. April 1722, mit Text: „Dieße waßen sind Zwey Stück mit dem BildtHauer Schlichting verdungen.“ Unterschrift: R. M. Dallin. (LAS 260/16817)

 

Abb. Das Palais Dernath, Kupferstich (Ausschnitt) von Laurids de Thurah, in: Den danske Vitruvius, 1746 , mit dem Skulpturenschmuck von Schlichting 1708-13. (Königl. Bibl. Kopenhagen)

 

Versprenge Skulpturenreste des 1868 abgebrannten Palais (nun Bjelke genannt) konnten in Flensburg und Haddebye gefunden und alte Fotos zu Rate gezogen werden, so daß die Ikonographie des Skulpturenprogramms nun gedeutet werden konnte: sie nahm Bezug darauf, daß der Bauherr als Mitglied des Geheimen Regierungs-Conseil das Ressort Militärwesen innehatte.


1723 siedelte er nach Eutin über, um in dem dort entstehenden Französischen Garten die Bildhauerarbeiten auszuführen, Statuen, Hermen, Ziervasen, Kartuschen u.a.m.

 

Darüber hinaus schuf er den Sandsteinsarkophag des Fürstbischofs Christian August (+ 1726) und sehr wahrscheinlich auch jene für dessen Witwe Albertine Friederike und für den Fürstbischof Carl (Neue fürstbischöfliche Grabkapelle im Dom zu Lübeck).

 

Abb.  Statuen an den Eutiner Hauptbroderien, ab 1723 von Schlichting. ( Ausschnitt aus: s.o., Kupferstichwerk von 1743, LBSH)


Abb. Der Sarkophag des Fürstbischofs Christian August ( gest. 24.4.1726) im Dom zu Lübeck, Schlichting 1726.

(Foto: Eisfeldt, Preetz, 1987)
 

Unter mehreren auswärtigen Arbeiten sind besonders zu nennen:

der Hochaltar in der Klosterkirche zu Preetz (1743) und der Taufengel für die Kirche in Lütjenburg (1745).
(Quelle: Kirchenrechnungsbuch S. 330 P. 1, 1745)
 

Abb. Schlichtings Inschrift auf der Rückseite des Hochaltars der Preetzer Klosterkirche.   

(Foto: Thietje)


In Eutin hatte Schlichting, um möglichst regelmäßigen Verdienst zu haben, die fürstbischöfliche Wassermühle Neumühle in Fissau bei Eutin gepachtet. Die Geschichte dieser Wassermühle vor seiner Zeit ist ermittelt worden; geplant ist die Fortsetzung dieser Geschichte zur Zeit Schlichtings. (Die Recherchen sind abgeschlossen.)

 

 Abb. Der Taufengel in der St.-Michaelis-Kirche zu Lütjenburg, Schlichting 1745. (Foto: Thietje 1987)

 

Abb. Der Hochaltar in der Klosterkirche zu Preetz, Schlichting 1743. (Foto: Eisfeldt, Preetz, 1987)


Johann Georg Moser (um 1713/14-1780)  

Bildhauer und Stukkateur Abb. Siegelabdruck J. G. Mosers
  vom 20. März 1751.

(LAS 260/16822 S. 23)
 
Abb. Schriftzug J. G. Mosers
   
Meine Veröffentlichungen zu Johann Georg Moser:
   
1. Der Bildhauer Johann Georg Moser (1713-1780),
ein Vertreter des Rokoko und des Zopfstils in Schleswig-Holstein,
in: Nordelbingen, Heide: Teil I: Bd. 57 1988, S. 23-72; Teil 2: Bd. 58 1989, S. 33-77.
 
2. Moser, Johann Georg,
in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Bd. 9 Neumünster 1991, S. 236-238.
 
3. Johann Georg Moser
Kurzbiographie in: Historische Gärten in Schleswig-Holstein, wie angeg., S. 668.
 
4. Zur Vorbereitung bzw. Vertiefung der unter 1. genannten Veröffentlichung :
 
a) Anmerkungen zur Caspar-von-Saldern-Gruft in Bordesholm,
in: Die Heimat, 93. Jg. H. 11/12, Neumünster 1986, S. 313-317.
 
b) Reparatur der Kaskadenanlage im Gottorfer Garten Neuwerk im Jahr 1772,
in: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte, Schleswig 1985 H. 31, S. 101-111.
 
c) Die Peter-Pauls-Kirche in Hohenwestedt – Ein Bau Johann Gottfried Rosenbergs,
in: Rendsburger Jahrbuch, 39. Jg. 1989, S. 149-166.
 
d) Der Schönwalder Altar, ein Werk Johann Georg Mosers?
In: Jb. f. Hk. Oldenburg i. O., 34. Jg. 1990, S. 110-122.

Erst nach den Veröffentlichungen erhielt ich Kenntnis von der Herkunft dieses Künstlers. (Frdl. Hinweis von Herrn Jörgen Sörrig Andersen, Kopenhagen.) Danach war Johann Georg Moser der Älteste unter 6 (?) Geschwistern.

 

Der  Vater war Hans Jörgen Moser, geboren 1678 (errechnet), in der Nähe von (Idar-)Oberstein, gestorben 1758, begr. 5.11.1758 in Odense/Fünen.

Die Mutter war Katharina Bötker, 1. Ehefrau von Hans Jörgen Moser. Von Beruf war der Vater Unteroffizier („gewaldiger“) in dem 1700 gegründeten Regiment Neuberg, das im Spanischen Erbfolgekrieg – Ende 1714 - eingesetzt war; danach kehrte es nach mehreren Aufenthalten in Schleswig-Holstein nach Dänemark zurück, wo Hans Jörgen Moser mit seiner Familie schließlich in Odense, Ridegade 15, Wohnung nahm.

 

Abb.  Gewölbestuck (Ausschnitt) in der Neuen fürstbischöflichen Grabkapelle im Dom zu Lübeck, J. G. Moser 1746/47. (Foto: Helmut Goebel, Lübeck, 1985)

 

Johann Georg Moser, der sich in Eutin zuerst Hans Jürgen M. nannte – was sich nun erklärt - , kam also gegen 1737 aus Dänemark nach Eutin. 1746 folgte er seinem damals verstorbenen Schwiegervater Theodorus Schlichting in die Stelle des Eutiner Hofbildhauers. Allein seine Tätigkeit dehnte sich weit über die Grenzen des Fürstbistums aus, wie das folgende Werksverzeichnis zeigt.


Gekürztes* Werksverzeichnis:
Zitiert nach  der „Übersicht ...“ in: Der Bildhauer Johann Georg Moser..., Nordelbingen Bd. 58 S. 69-72:
     
1746-47 Lübeck, Dom, Neue fürstb. Grabkapelle – Stukkierung des Deckengewölbes
1751 Eutin, Schloß   2 Spiegelrahmen, 1 Jagdwagenmodell

1752 Eutin, Schloßgarten – 1 Sonnenuhr mit Postament
1754 Rundhof, Herrenhaus – Sandsteinportal
1758 Eutin, Schloß – 1 Spiegelrahmen
1760 Eutin, Schloßgarten – 1 Cariolwalze
1761-62 Kiel, Heilig-Geist-Kirche – Kanzel
   

Abb. Putten am Gewölbestuck der Neuen fürstbischöflichen Kapelle im Dom zu Lübeck, J. G. Moser 1746/47.

(Foto: H. Goebel, Lübeck 1985)

1765 Kiel, Schloß – Inschrifttafel

1766 Grömitz, Nicolai-Kirche – Kanzel
1767 Schierensee, Herrenhausgarten – Beginn der
  Arbeiten für die skulpturale Ausstattung des Gartens
1768 Schierensee, Herrenhausgarten – 3 Statuen,
  2 Vasen, 2 Blumenkörbe aus Stein
1769 Schierensee 4 Ziervasen
   

Abb. links: Alternativentwurf für eine Kanzel in der Heilig-Geist-Kirche in Kiel, J. G. Moser 1761/62. (Foto: LAS Abt. 8.2 Nr.338)

   

Abb. rechts: Die Kanzel der Nicolaikirche zu Grömitz, J. G. Moser 1766. (LDSH)


1769

Hohenwestedt, Peter-Pauls-Kirche

  Sandsteinportal: Inschrifttafel u.  Monogrammkartusche
1770 Hohenwestedt, P.-Pauls-Kirche Kanzelaltar, 
  Schnitzereien an den Sakristeilogen, Taufengel
1770

Eutin, St.-Georgs-Hospital – Inschrifttafel,

  Wappenkartusche, Gesims, Schlußsteine, 6 Kapitelle
1770 Eutin, Michaeliskirche – 11 Festons,
  11 Untergehänge für den Herrenstuhl
1770 Dobersdorf, Herrenhaus – Sandsteinportal
1771 Dobersdorf, Herrenhaus –
  Wappenkartusche, Schlußsteine
   
Abb. Ziervasen in Urnenform für den Garten Schierensee, J. G. Moser.

(Nach: Seebach, Schierensee..., Neumünster 1981 (2), S. 409)


1771

Schierensee, ‚Tranquilitati' – 6 Ziervasen,

  6 Gesimse für Postamente, Dachvasen, 8 Türkapitelle,
  Inschrifttafel, 4 Schlußsteine, 1 Nischenvase
1771-72 Schloß Gottorf, Fürstengarten – 6 Sandsteinvasen,
  div. Statuetten
1772 Eutin, Orangerie – 8 Holzkapitelle
   

Abb. links:   Die Kanzel der Peter-Pauls-Kirche zu Hohenwestedt, ehemals als Teil eines Kanzelaltars, J. G. Moser 1770.

(Foto. Thietje 1987)
 

Abb. rechts: Das Sandsteinportal am Herrenhaus Dobersdorf,

J. G. Moser 1772. (Foto: v. Burgsdorf 1982)

1772 Dobersdorf, Herrenhaus – Portaltreppe aus Sandstein,   

  geschnitzter Fensterrahmen über dem Portal
1772-74 Schloß Gottorf, G. Neuwerk –  

  Reparatur der gesamten Kaskadenanlage
1773 Eutin, Schloß – 1 Spiegelrahmen,
  1 Marmortisch mit geschnitztem Fuß,
  68 geschnitzte Tapetenecken,
2 Stucksupraporten
   
Abb. Die Inschrifttafel für das Lusthaus „Tranquilitati“,
J. G. Moser 1771. (Foto: Thietje 1985)
   
Abb. Eine von sechs Ziervasen an der Eingangsanlage in Schierensee, J. G. Moser 1771. (LDSH)

1773

Bordesholm, Klosterkirche  Marmorsarkophag  des Herzogs Carl Friedrich in der sog. Russenkapelle

1774

Eutin, Schloßgarten – 1 geschnitzter Delphinkopf für den  (Kleinen) Wasserfall

1774

Bordesholm, Klosterkirche – 2 Sandsteinsarkophage für die Saldern-Gruft

um 1775

Bordesholm, Klosterkirche – 2 weitere Sandsteinsarkophage f. d. S.-Gruft

1775

Eutin, Schloß – 1 Marmorecktischblatt, 6 geschn. Wandleuchter

1775

Eutin, Schloßgarten – 8 Kapitelle für neue Pfeiler

1776

Bordesholm, Klosterkirche – Sandsteinsarkophag Muhlius

1776

Sielbeck, Lusthaus – Stukkierung des Saals, 1 Kartusche aus Holz, 1 Dachvase

1776

Eutin, Komödienhaus – 4 Kapitelle, 1 Aufsatz aus Eichenholz

1776-77

Eutin, Kavalierhaus – 1 Sandsteinkartusche, 2 Holzvasen

1777 Eutin, Schloßgarten – 8 Hermen aus Holz, 4 Holzvasen
   
Abb. Inschrift auf dem Marmorsarkophag Herzog Carl Friedrichs (1700-1739)
in der sog. Russenkapelle der Klosterkirche zu Bordesholm, J. G. Moser 1773. (Foto: LDSH)

1777

Eutin, Schloß Stukkierung einer Ofennische, Stuckrosette

1777

Oldenburg i.O., St.-Joh.-Kirche –

  4 geschnitzte achtarmige  Kronleuchter
1778 Eutin, Schloß – 2 Holzvasen für die Untere Schloßbrücke
1778

Eutin, Schloßkapelle – Deckenstukkierung

   
Abb. Einer der vier geschnitzten Kronleuchter für die St.-Johannis-Kirche zu
Oldenburg i. O., J. G. Moser 1778. (Foto: LDSH)

 


* Es handelt sich um archivalisch nachgewiesene Werke.
Die zugeschriebenen Werke sind der erwähnten veröffentlichten Übersicht zu entnehmen.